Es war uns ein wichtiges Anliegen, im Geburtsort unserer Gründerin, Mutter Franziska Streitel, anwesend zu sein.
Das begann 1955 mit dem Dienst im Altenheim, später auch im Krankenhaus. Leider verließen im September 2021 die beiden letzten Streitel-Schwestern, Sr. Eberharda und Sr. Meinrada, Mellrichstadt. Beide haben ihr Zuhause nun in Abenberg. Sie waren bis zuletzt in der Sterbebegleitung, als Sakristanin, in der Pfarr- und Krankenpastoral tätig.
Gründerin
Amalia, die spätere Schwester Franziska Streitel, wurde am 24. November 1844 in Mellrichstadt am Fuße der Rhön nahe der Thüringischen Grenze als erstes Kind ihrer Eltern geboren. Sie wuchs mit drei Geschwistern in einer gut bürgerlichen Familie auf – ihr Vater war Richter – in der der katholische Glaube überzeugend gelebt wurde.
Eine weitere Ausprägung ihrer religiösen Veranlagung erhielt Amalia durch Ordensfrauen, die an der Schule ihres Heimatortes unterrichteten.
Im Geist des Hl. Franziskus
Während ihrer Ausbildung zur Lehrerin bei den Franziskanerinnen von Maria Stern in Augsburg wurde sie sich ihrer Berufung zum Ordensleben bewusst. So trat sie im Alter von 21 Jahren in diese Ordensgemeinschaft ein, um nach dem Vorbild und im Geist des heiligen Franziskus von Assisi ein Ordensleben zu leben und in den verschiedenen Diensten und Aufgaben tätig zu sein.
Gebet und Arbeit verbinden: Gründung unserer Gemeinschaft 1883
Nach Jahren des Suchens und Ringens im Gebet wurde sie sich jedoch klar, dass sie berufen sei, eine Ordensgemeinschaft zu gründen, in der die Schwestern das „tätige Leben mit dem Beschaulichen" zu verbinden suchen.
So kam es 1883 in Rom zur Gründung unserer Gemeinschaft, der „Schwestern von der Schmerzhaften Mutter".
Spiritualität
Antwort auf die sozialen Nöte der Zeit
Aus einer tiefen Verbundenheit mit Gott fühlte sich die Gründerin Mutter Franziska gedrängt, auf soziale Nöte der Zeit zu antworten. So versuchte sie, die Kontemplation mit der Aktion im Dienst an Kindern und Kranken zu verbinden. Von Maria unter dem Kreuz ihres sterbenden Sohnes lernte sie, im Leid auszuharren, das Leid anderer mitzutragen und nach Möglichkeit zu lindern.
Gottes Liebe erfahrbar machen
So wurde Maria als Mutter der Schmerzen Vorbild und Patronin der Gemeinschaft. Als Schwestern von der Schmerzhaften Mutter ist es unsere Aufgabe, an Orten des Leidens und überall da zu sein, wo Leben verhindert oder in irgendeiner Weise beeinträchtigt wird. Durch unsere tiefe Gottverbundenheit, unser mitleidendes Gegenwärtig sein und unsere sozialen Tätigkeiten wollen wir dazu beitragen, Menschen in vielfältigsten Nöten zu größerer Lebensqualität zu verhelfen.
„Die Schwestern von der Schmerzhaften Mutter
nehmen teil an der Sendung Jesu,
anderen ein Leben in Fülle zu bringen,
indem sie allen, besonders den Armen,
Gottes allumfassende Liebe erfahrbar machen."
21. Generalkapitel 2012